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Zunahme von Betrugsfällen im internationalen Handel – Prävention und Hinweise

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Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Hongkong verzeichnet eine steigende Zahl an Anfragen von Betrugsfällen im grenzüberschreitenden Warenhandel. In vielen Fällen handelt es sich um Vorkassenbetrug bei der Beschaffung elektronischer Komponenten über vermeintlich seriöse Anbieter.

Fraud
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Internationales Bündnis warnt vor Anlagebetrug

Die internationale Selbsthilfegruppe Investment Scam Asia (ISA) dokumentiert Fälle von Anlagebetrug in Zusammenhang mit Hongkong. Über 150 Mitglieder aus mehr als 15 Ländern berichten von einem Gesamtschaden von über 44 Millionen Euro. Die Täter nutzen Briefkastenfirmen und lokale Konten zur Abwicklung betrügerischer Geschäfte. ISA fordert internationale Zusammenarbeit und stärkere Aufsicht. Weitere Informationen: www.investment-scam-asia.com

Warnsignale und bekannte Webseiten

Webseiten erscheinen oft professionell, bieten deutsche Sprachversionen und verwenden korrekte Fachterminologie. Die Betreiber bleiben meist anonym, Kontakt erfolgt über unpersönliche Kanäle (z. B. @qq.com, @126.com). Typisch sind Vorkassenforderungen mit anschließender Nichterreichbarkeit.

Von mehreren Seiten gemeldete Domains:

Empfehlungen zur Risikovermeidung

1. Unternehmen prüfen

  • Handelsregisterauszug (z. B. HK Companies Registry)
  • WHOIS-Abfrage der Domain
  • Rückwärtssuche von Bildern (z. B. Teamfotos, Produkte)
  • Adressverifikation mit Google Street View

2. Kommunikation hinterfragen

  • Keine geschäftlichen Entscheidungen auf Basis von WhatsApp, Telegram oder E-Mail allein
  • Bankdaten telefonisch bei bekannten Ansprechpersonen rückbestätigen
  • „Vier-Augen-Prinzip“ bei Überweisungen anwenden

3. Zahlungssicherheit erhöhen

  • Kein Geld auf Konten ohne Firmenbezug überweisen
  • Zahlungsziele hinterfragen: zu kurze Fristen sind unüblich
  • Akkreditiv oder Treuhanddienste bei höheren Summen nutzen

4. Interne Prozesse stärken

  • Schulungen zum Erkennen von Betrugsmustern
  • Zugriffsbeschränkungen bei Überweisungsfreigaben
  • Sensibilisierung neuer Mitarbeitender für typische Betrugsversuche
Weitere externe Ressourcen
  1. Verdachtsliste der WKO (Advantage Austria)
    Die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) veröffentlicht über ihre Außenwirtschaftsorganisation Advantage Austria eine Liste verdächtiger chinesischer Anbieter. Die Liste basiert auf Unternehmensmeldungen und Einschätzungen der österreichischen Auslandsvertretungen.
    https://www.wko.at/aussenwirtschaft/liste-verdaechtiger-chinesischer-firmen
  2. Scameter+ (Hong Kong Police / Cyber Security Bureau)
    Kostenlose App zur Überprüfung von verdächtigen Domains, Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Bankkonten. Herausgegeben von der Hongkonger Polizei und dem Cyber Security and Technology Crime Bureau.
    https://cyberdefender.hk/en-us/
  3. ScamAdvisor
    Bewertung von Webseiten anhand technischer Parameter, Domainalter, Nutzerfeedback und weiterer Risikomerkmale. Besonders nützlich bei neuen oder unbekannten Anbietern.
    https://www.scamadviser.com
  4. HK Junk Call (nur auf Chinesisch)
    Telefonnummern-Datenbank zur Überprüfung verdächtiger Anrufer in Hongkong. Besonders nützlich bei plötzlichen Kontaktaufnahmen aus dem Ausland.
    https://hkjunkcall.com
Unterstützung durch das AHK-Netzwerk

Die Delegation der Deutschen Wirtschaft in Hongkong bietet eine erste Einschätzung zu Geschäftspartnern an und kann bei Bedarf bei der Überprüfung unterstützen. Verdachtsfälle sollten frühzeitig der Bank und den zuständigen Stellen gemeldet werden.

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